Das Schweizer Parlament und die Regierung werden alle vier Jahre neu gewählt. Kandidaten und Kandidatinnen kämpfen mit Plakaten und Worten um die Gunst der Wählerschaft. Zehn Fotografen haben letztes Jahr den Schweizer Politbetrieb vor und hinter den Kulissen mit wachem Blick beobachtet. Sie fuhren an Parteiveranstaltungen auf dem Land, folgten Kandidatinnen an öffentliche Diskussionen und persönliche Werbeaktionen in der Stadt. Sie waren bei Pressekonferenzen von Regierungsmitgliedern dabei und blickten Parlamentariern bei der Arbeit über die Schultern. Akkreditierte Fotografen haben übrigens das Privileg, dass sie freien Zugang zu den beiden Ratssälen haben – das ist einzigartig für ein Parlament in Europa. […]
2015
Migration, Terrorismus, Wahlen, Fifa-Skandal… Das zu Ende gegangene Jahr geizte nicht mit Inspirationsquellen für die Schweizer Karikaturisten. Seit 2008 präsentieren rund 50 Schweizer Karikaturisten ihre Arbeiten im Rahmen der Ausstellung «Gezeichnet». Dieses Jahr ist sie zum ersten Mal im Berner Museum für Kommunikation zu sehen. Das Publikum wird dabei aufgerufen, die Karikatur des Jahres zu wählen. Die Ausstellung will auch versuchen, die kulturellen Grenzen der vier Sprachregionen der Schweiz zu überwinden. «Schweizer Karikaturen sind nicht so spektakulär wie jene in Grossbritannien oder Frankreich. Aber seit rund 40 Jahren gibt es eine Vielzahl hervorragender Zeichner, die auch internationale Ereignisse aufgreifen», sagte […]
2015 wird als wärmstes Jahr seit Messbeginn in die Geschichte eingehen. Vögel und Bädeler freuten sich über die Hitze – Gletscher und Berge litten. Einen milden Jahresbeginn, einen wechselhaften Frühling und einen heissen Sommer hatte Alois Holdener (61) für 2015 prophezeit: «Mit der Prognose bin ich sehr zufrieden», so der Wetterschmöcker. «Das Wetter macht bekanntlich, was es will. Aber die Kapriolen in diesem Jahr waren wirklich aussergewöhnlich.» Erste Rekorde vermeldeten die Meteorologen am 10. Januar. Nie war es zu diesem Zeitpunkt in Aarau (16 Grad), Zürich (16) oder Bern (15,9) wärmer. Insgesamt lag der Winter 0,7 Grad über dem Durchschnitt. […]
In sechs Kantonen geht am heutigen Sonntag die Ständeratswahl in die zweite Runde. Unter Druck sind SP, FDP und CVP: Sie müssen gleich mehrere Sitze verteidigen. Die SVP tritt in drei Kantonen als Herausforderin an. Insgesamt neun Ständeräte werden heute in den Kantonen Solothurn, St. Gallen, Obwalden, Luzern, Tessin und Bern gewählt. SP und FDP haben je drei Sitze zu verteidigen, die CVP deren zwei und die BDP einen. In Solothurn und in St. Gallen kommt es zum Duell SP gegen SVP. In St. Gallen stehen sich Gewerkschaftspräsident Paul Rechsteiner (SP, bisher) und der Rorschacher Stadtpräsident Thomas Müller (SVP) gegenüber. […]
Die über 150-jährige Dominanz der CVP auf den beiden Walliser Ständeratssitzen geht weiter. Der Bisherige Jean-Réne Fournier hat für die nächsten vier Jahre seinen CVP-Parteikollegen Beat Rieder als Sitznachbarn. Der FDP-Herausforderer unterlag. Das beste Resultat machte Jean-René Fournier mit 50’853 Stimmen, vor Beat Rieder mit 46’286 Stimmen. Damit löst Beat Rieder den CSP-Ständerat René Imoberdorf ab, der nach acht Jahren in der kleinen Kammer nicht mehr zur Wiederwahl antrat. Der FDP-Herausforderer Pierre-Alain Grichting lag mit 44’805 Stimmen nur knapp 1500 Stimmen zurück. Damit machte er es im zweiten Wahlgang noch einmal spannend. Der 51-jährige Quereinsteiger und Präsident der Weinvermarktungsgesellschaft Provins […]
Nach den Parlamentswahlen spekulieren die Schweizer Zeitungen über einen möglichen zweiten SVP-Bundesratskandidaten und die Zukunft von Eveline Widmer-Schlumpf. Mit den Mitte-Parteien, den «Wahlverlierern», gehen die Kommentatoren hart ins Gericht. Das Denken in Blöcken habe etwas Unehrliches, schreibt die «Neue Zürcher Zeitung» adressiert an die Mitte-Parteien. «Gewählt worden sind am Sonntag Parteien, keine Blöcke». Grund für die «penetrante Kultivierung einer Mitte-Allianz» sei nicht etwa, dass sich CVP, BDP und Grünliberale nun plötzlich doch ineinander verliebt hätten. «Es ist die Aussicht auf Macht, die momentan verbindet.» «Der Anspruch der SVP auf einen zweiten Sitz im Bundesrat ist gerechtfertigt. Wer ihr diesen weiterhin […]
Im Kanton Solothurn kommt es um den zweiten Ständeratssitz am 15. November erwartungsgemäss zu einem Zweikampf zwischen der SVP und der SP. Nationalrat Walter Wobmann (SVP) tritt gegen den Bisherigen Roberto Zanetti (SP) an. Nicht mehr im Rennen ist Marianne Meister (FDP), die beim ersten Wahlgang über den letzten Platz der vier Kandidaten nicht herauskam. Mit dieser Ausgangslage habe sie keine Chance, den Sitz zu holen, sagte Meister am Montagabend vor den FDP-Delegierten in Härkingen. Sie stehe für einen zweiten Wahlgang nicht mehr zur Verfügung. Die FDP will für den zweiten Wahlgang auch keine Wahlempfehlung abgeben. SVP-Kandidat Walter Wobmann sei […]
Insgesamt 49 Neulinge werden frischen Wind in den Nationalrat bringen. 146 sassen schon in der vergangenen Legislatur in der grossen Kammer, fünf kennen die Bundespolitik aus früheren Zeiten. Am meisten neue Nationalräte – insgesamt zwölf – schickt der Kanton Zürich nach Bern. Sechs davon gehören der SVP an, fünf der SP, wie eine Auswertung der Nachrichtenagentur sda zeigt. Damit zählt die Zürcher Delegation gut ein Drittel neue Bundespolitiker. Im Kanton Wallis sind fünf von acht neu. Roberto Schmidt war 2007 schon einmal in den Nationalrat gewählt worden und gilt daher als Rückkehrer. Zu den Rückkehrern zählt auch Daniel Brélaz (Grüne/VD) […]
Auch in der Waadt haben die Bürgerlichen auf Kosten der Linken zulegen können. Die SP verlor einen Nationalratssitz an die FDP. Im Ständerat steht das rot-grüne Duo Géraldine Savary und Luc Recordon an der Spitze. Beide müssen aber in den zweiten Wahlgang. Nach dem Verlust eines Sitzes kommen sowohl die FDP wie auch die SP neu auf je fünf Sitze. Die SVP blieb bei vier Sitzen, die Grünen bei zwei und die Grünliberalen und die CVP bei je einem Mandat. Die SP konnte den Sitz des zurückgetretenen Nationalrats Eric Voruz nicht verteidigen. Gewählt sind die Bisherigen Ada Marra, Roger Nordmann, […]
Die bürgerlichen Parteien SVP und FDP können in den Nationalratswahlen ihre 2011 eingefahrenen Verluste an die Mitteparteien wettmachen – und sogar mehr als das. Die SVP hat bis am Spätnachmittag fünf Sitzgewinne auf sicher, die FDP einen. Magdalena Martullo-Blocher schaffte in Graubünden den Sprung in den Nationalrat. Sie verhalf der SVP zu einem zweiten Sitz. Abgewählt wurde GLP-Nationalrat Josias Gasser. Die FDP ging leer aus. BDP, CVP und SP halten je einen der anderen drei Bündner Sitze. Im Aargau verzeichneten SVP und FDP je einen Sitzgewinn. Grösste Abordnung ist weiterhin die SVP mit 7 Sitzen. Die SP büsste einen auf […]